Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
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Was passiert mit dem norddeutschen Atommüll in den USA?
Endlagerung oder Wiederaufarbeitung? BBU weist auf Widerspruch hin und verlangt Aufklärung

(Bonn, Geesthacht, Kiel, 26.07.2012) Was passiert mit dem Atommüll aus Geesthacht in den USA? Auf diese Frage erwartet der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) von den Verantwortlichen in Industrie und Politik eine klare Antwort.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (24. / 25. Juli) ist ein Atommülltransport vom Atomforschungszentrum Geesthacht per LKW nach Nordenham gestartet. Dort wurde das strahlende Material auf den Frachter Oceanic Pintail verladen. Der nukleare Schiffstransport ist jetzt auf dem Weg in die USA. Der BBU hatte diesen klammheimlichen Atommüllexport bereits zeitnah kritisiert:  http://www.bbu-online.de/Presse.htm

Jetzt ist der BBU in der Medienberichterstattung über den Transport von Geesthacht in die USA auf einen massiven Widerspruch gestoßen. Im Hamburger Abendblatt hieß es am 25. Juli, in Amerika "findet die Endlagerung statt". http://www.abendblatt.de/hamburg/article2349609/Geesthacht-Radioaktiver-Muell-heimlich-abtransportiert.html.
In den Lübecker Nachrichten ist allerdings ebenfalls am 25. Juli davon die Rede gewesen, dass der Atommüll aus Geesthacht "jetzt in das US-amerikanische Aiken zur Wiederaufarbeitung" gebracht wird. http://www.ln-online.de/nachrichten/3507608/atomtransport-in-der-nacht-reaktor-heimlich-geraeumt. Quelle beider widersprüchlicher Aussagen ist scheinar jeweils Dr. Torsten Fischer, Sprecher des Helmholtz-Zentrums in Geesthacht.

Für den BBU stellt sich insgesamt die Frage, wieviel Atommüll in Geesthacht bisher angefallen ist und wie das Entsorgungskonzept dafür aussieht. Im Export von Atommüll sieht der BBU keine Lösung: "Die Bevölkerung in den USA ist nicht begeistert, wenn Atommüll aus Norddeutschland in us-amerikanischen Atomanlagen verarbeitet oder endgelagert wird", kritisiert Udo Buchholz vom BBU-Vorstand.

Der BBU erwartet von den Betreibern des Geesthachter Atomforschungszentrums und von der schleswig-holsteinischen Landesregierung eindeutige Aussagen darüber, wohin der Atommüll aus Gesthacht transportiert wird und was in den USA damit geschehen soll. Insgesamt fordert der BBU die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen: "Das Atommüllproblem ist weltweit ungelöst. Es darf kein weiterer Atommüll produziert werden", so Buchholz.

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Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Energiequellen.